‘Gesehen, erschaut und erlebt‘ – Der Dresdner Impressionist Robert Sterl
03.02.2019 - 21.04.2019
Der Maler und Grafiker Robert Sterl (1867–1932) gehört zu den bemerkenswertesten Vertretern des deutschen Impressionismus. Und obwohl er zu Lebzeiten als Künstler höchst angesehen und erfolgreich war, ist sein Werk heute weniger bekannt als das seiner berühmten Zeitgenossen Max Slevogt, Lovis Corinth und Max Liebermann. Dieser schrieb, Sterl sei »ein wahrhaftiger Künstler; er malt, was ihn in der Natur zu malen reizt. Seine Bilder sind gesehen, erschaut und erlebt.« Erstmals seit 1977 wird der Sachse Sterl nun in umfassender Form in Westfalen gezeigt. Die Ausstellung „Gesehen, erschaut und erlebt – Der Dresdner Impressionist Robert Sterl“ fokussiert sich dabei auf die besondere Verbindung des Impressionisten mit der Heimat des westfälischen Expressionisten Peter August Böckstiegel.
„Kunstfreunde können hier die Neu- und Wiederentdeckung eines bedeutenden Impressionisten erleben und Böckstiegel-Kenner eine neue Facette in der Biografie des Künstlers, die auch für die Kunstgeschichte der Region von großer Bedeutung war“, so David Riedel, künstlerischer Leiter im Museum Peter August Böckstiegel und Kurator der Ausstellung.
Wo aber liegt die Verbindung zwischen beiden Künstlern? Sterl zeigte schon früh Interesse für die künstlerische Avantgarde seiner Zeit. In den Jahren nach 1905, als eine jüngere Generation nach Kräften die Überwindung des Impressionismus suchte, bemühte er sich um den Kontakt zu jungen Studenten an der Dresdner Kunstakademie und förderte ihr Schaffen. Und so begegneten sich auch Böckstiegel und Sterl im Jahr 1913. Nach dem Tode Robert Sterls sollte Böckstiegel eine besondere Rolle für die Wahrnehmung des Künstlers und seines Schaffens in seiner westfälischen Heimat spielen, die gerade vor dem Hintergrund der Deutschen Teilung ab 1945 eine besondere Bedeutung hatte: Ab dem Frühjahr 1941 vermittelte er Hunderte Gemälde, Zeichnungen und Grafiken aus dem Nachlass des Künstlers an befreundete Sammler in Bielefeld, seine »Kunstfreunde«.