„Jugend und Alter“ – Der Mensch im Werk von Peter August Böckstiegel
05.05.2019 - 15.09.2019
Die Sommerausstellung im Museum Peter August Böckstiegel nimmt das Thema des Porträts im Werk des Künstlers in den Blick und präsentiert dazu vom 05.05. bis 15.09.2019 rund 70 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken in seinen 2018 eröffneten Ausstellungsräumen. Mit besonderer Begeisterung hat Böckstiegel alte Männer und Frauen, aber auch immer wieder Kinder gemalt und das für ihn selbstverständliche Miteinander der Generationen dargestellt. Mit Vorliebe porträtierte er dabei Menschen aus seinem näheren Umfeld, zuallererst seine Eltern, seine Familie und Freunde, aber auch Weggefährten aus Dresden und Westfalen.
„Porträts waren für Peter August Böckstiegels ganz besonders wichtig“, sagt David Riedel, künstlerischer Leiter des Museums und Kurator der Ausstellung, „‚wahr und klar‘, oder ‚bestimmt‘ wollte er sie gestalten, er sagte, ‚das Werk soll mit Herzblut, Geist und Seele gekrönt sein. Nebenbei auch ganz den Menschen geben.‘ Und das gelingt ihm. Diese Bilder sind viel mehr als reine Bildnisse.“
Schwerpunkte der Ausstellung sind das Schaffen des Künstlers in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg und in den 1920er Jahren, in denen Böckstiegel die Idee des Porträts in unterschiedlichsten Formen für seine Kunst nutzt. Dabei werden neben den Bildnissen seiner Weggefährten aus der westfälischen Heimat, den Bauern aus Arrode oder der eigenen Familie, in dieser Ausstellung auch zum ersten Mal kaum bekannte Werkgruppen gezeigt: Böckstiegels Aquarelle und Zeichnungen aus den Dresdner Altfrauenhäusern zu Beginn seines Studiums im Jahr 1913 oder seine Aquarelle und Radierungen der Samen, der Menschen aus Lappland in ihren farbkräftigen Trachten, von 1925.
Neben bekannten Werken aus dem Besitz der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung werden auch Leihgaben aus privaten Sammlungen und Museen in ganz Deutschland die Ausstellung bereichern. Besonders das titelgebende Gemälde „Jugend und Alter“, um 1920 entstanden, könnte für manchen Besucher eine Wiederbegegnung sein: Es hing lange Jahre im Bielefelder Helmholtz-Gymnasium und gehört nun der Kunsthalle Bielefeld, wurde jedoch das letzte Mal vor über 20 Jahren ausgestellt. Die nötigen konservatorischen Maßnahmen vor der Leihe dieses Gemäldes hat der P.A. Böckstiegel-Freundeskreis finanziell unterstützt.
Mithilfe dieser ganz unterschiedlichen Werke möchte die Ausstellung erneut das facettenreiche Schaffen und die hohe künstlerische Qualität Peter August Böckstiegels vorstellen. Wie in jedem Sommer soll das Werk des „westfälischen Expressionisten“ von nun an im Museum in Arrode im Fokus stehen, Böckstiegel-Kenner überraschen und neue Böckstiegel-Fans begeistern.